Dr. Werner Neander Lansburgh (1912-1990) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Jurist und Sohn des Publizisten Alfred Lansburgh. Er wuchs in Berlin auf und musste aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1933 ins Exil flüchten, nachdem sein Vater Selbstmord begangen hatte, um nicht in ein Konzentrationslager eingewiesen zu werden. Werners Flucht führte ihn durch zahlreiche europäische Länder. In diesen Jahren war er unter anderem als Garagenarbeiter, Spion, Sachbearbeiter und Lektor tätig.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte er immer wieder vergeblich, in die Bundesrepublik Deutschland zurückzukehren. Er fand trotz aller Versuche keine Arbeit in Deutschland. Er blieb daher in Uppsala als Korrektor bei der dortigen Universitäts-Druckerei. Nach über 40-jährigem Exil gelang ihm 1977 mit seinem englisch-deutschen Sprachlernbuch und Liebesroman „Dear Doosie“ der Durchbruch als Schriftsteller. Das Buch wurde ein Bestseller und machte ihn schlagartig zum gefeierten Schriftsteller in Deutschland. Er veröffentlichte in den folgenden Jahren weitere Bücher und lebte bis zu seinem Tod abwechselnd in Hamburg und Uppsala.
Angeregt durch die Teilnahme an der Stolperstein-Verlegung für die Familie Lansburgh im Berliner Bayerischen Viertel am 15. Oktober 2022 veranstalteten James Albert Dennis Gehrmann und Tankred Tabbert an dem Ort in Hamburg, an dem Werner Lansburgh sein letztes Interview gab, am 22. November 2022 eine Lesung zu seinem Gedenken.
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