Tuesday, January 16, 2024

Buchempfehlung: „the way forward“ von Diego Perez aka yung pueblo

 

Wer die verschiedenen Zen-Meister und spirituellen Lehrer, die auf diesem Blog in der Vergangenheit empfohlen wurden, bereits kennt, der wird in dem kürzlich erschienenen Buch „the way forward“ (ISBN 9781524874834) nichts finden, das in der Substanz neu wäre. Der Autor bearbeitet grundsätzlich die gleichen Themen - darunter zum Beispiel Fragen rund um die innere Heilung, persönliche Entwicklung, tiefere Verbundenheit zu anderen Menschen, Beziehungsprobleme, innere Orientierung, Bewältigungsstrategien in Krisenzeiten und vieles mehr. Ganz so wie auch die genannten anderen Autoren. Er wurde vor allem aufgrund seiner online-Beiträge bekannt und veröffentlicht seit einigen Jahren seine Texte auch in Buchform. Da ich mit Büchern am besten lernen kann, habe ich mich für die Buchform entschieden, die ich hier wegen solchen typischen Buch-Eigenschaften wie Fokussierung, Konzentration, Flow und Entschleunigung etc. auch empfehlen möchte.

Diego Perez aka yung pueblo findet für die genannten Themen eine Art der Versprachlichung, die ich großartig finde. In der Regel wählt er die Form von Aphorismen oder mittellangen Sentenzen, manchmal kürzere, essayistische Texte. Seine Sprache ist höchst durchdacht und gleichzeitig maximal allgemein verständlich gefasst. Es war dieser „Mix“, der mich fasziniert hat und die Tatsache, dass ich jede, wirklich jede Seite dieses Buches aus eigener Lebenserfahrung bestätigen kann. Also selbst für Menschen, die schon einige Bücher zu den genannten Themen gelesen haben, wird diese Lektüre eine willkommene Wiederholung und Vertiefung sein, zumal der Autor auch aktuelle Phänomene aufgreift, die besonders bezeichnet sind für unseren „digitalen Lebensstil“ und die damit verbundenen „Eigenheiten“ (um es neutral zu formulieren). Wer noch neu ist in diesem Buch-Genre, der wird ein Füllhorn fruchtbarer und hilfreicher Erkenntnisse vorfinden.

Mein besonderer, ganz herzlicher Dank gilt meiner Kollegin Sybille Schäftner, der ich (auch) diesen Buch-Tipp zu verdanken habe! Ihr findet ihre Beiträge auf ihrem Kanal „coyote diaries“. Kiek mol in!

Meine herzliche Bitte: Auch wenn es möglicherweise etwas länger dauert, kauft das Buch, wenn ihr es kauft, in eurer lokalen Buchhandlung. Seid ehrlich: Wir wollen nicht, dass unsere Buchhandlungen aus unseren Städten verschwinden, oder?

Hier ein paar Leseproben (courtesy Andrews McMeel Publishing; eventuelle Tippfehler gehen auf meine Kappe):

if you really want to rebel in a
narrow-minded and egocentric society,
be more loving.
care more widely and vocally.
boldly live from your heart.
give without fear.
find joy in being selfless.
share your talents.
live without needing permission.

...

when your self-love increases,
you become far less willing to harm others

why?

because real self-love slowly opens
the door to unconditional love for all beings

...

the battle is over
i’m done fighting myself

stressing over what i’ve done
or what i should have done
simply does not help

i want to see myself without pointing fingers
to move forward with grace
to see mistakes as lessons
and allow them to improve
my future actions

instead of being attached to the past
i want to peacefully connect to the present

...

9 essentials for mature relationships:

share leadership
communicate often
tell each other the truth
do personal healing work
support each other’s happiness
listen to each other’s perspective
tell each other when you feel down
have your own interests and friends
make clear commitments to each other

...

the best days of your life
can’t happen without you there

live with presence

live intentionally

...

ego is at work whenever you are looking down on someone,
judging them harshly, and writing them off as permanently
toxic or too far gone to redeem themselves. ego is incredibly
sneaky; you can do a lot of inner work and get yourself to a
better place and still have moments when ego twists your logic
and clouds what you see.

the overuse of the words „toxic“ and „narcissist“ shows not
only that there is a lack of compassion in how we deal with
each other but also that it is becoming trendy to expect others
not to make any mistakes.

there are obviously people out there who have caused harm,
but we must make shure that we find a healthy middle path
where we create safe spaces for ourselves without expecting
perfection from everyone we encounter.

you know from your own experience how easy it is to make a
mistake or to be totally misunderstood by another individual.
perception is often untrustworthy, stunningly unclear, and
dependent on personal emotional history.

the challenge is to elevate your personal transformation to
a point where you can use boundaries to create space for
yourself to thrive, without letting your ego use the dislike
of people or things to inflate itself.

...

every time someone
loves themselves better,
builds their self-awareness,
understands their patterns,
improves their ability to communicate,
and expands their compassion for others,
the future of humanity grows brighter.
your healing impacts the world
by bringing in new peace.



Friday, January 12, 2024

Buchempfehlung: Wie ich meine Uni verlor von Michael Meyen

Kurz gesagt, da spricht mir als ("Wessi"-)Wissenschaftler und Ex-Kunstkritiker einer aus dem Herzen und bestätigt aus professoraler Sicht (eines "Ossis") exakt meine Erfahrungen als Dozent an (mehreren) Exzellenz-Hochschulen. Wer sich für eine echte Verbesserung unseres abge... Bildungssystems interessiert, wird von dieser Lektüre mit Sicherheit profitieren:


Michael Meyen (geboren 1967 auf Rügen) wollte Sportreporter werden, begann in der DDR Journalistik zu studieren und wurde 2002 Professor für Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er hat drei große Forschungsverbünde als Sprecher geleitet und war so mittendrin, als die "alte" Universität im Zeichen von Bologna, Shanghai und Politisierung beerdigt wurde.

Sein Fazit: Das Land steht still. Innovation findet anderenorts statt. Fortschritt auch. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: die Wissenschaft. Das ist ein Apparat, eine Behörde, eine Anstalt. Unterworfen der Politik, beherrscht von Unternehmen, Stiftungen, Parteien. Nur eine hat dort nichts zu suchen: die Freiheit der Forschung. Der Ostdeutsche Michael Meyen bekennt selbstkritisch: »Ich bin Teil dieses Systems und habe von ihm profitiert.« Als er jedoch dessen Grenzen entdeckte und benannte, war er draußen. Seine in Jahrzehnten erarbeitete Kompetenz als Kommunikationswissenschaftler änderte daran nichts. Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert. 

Prof. Meyen analysiert hier erstmals das »System Wissenschaft« der Bundesrepublik. Und stellt damit im Prinzip die Gesellschaft auf den Prüfstand.

Hier kannst Du das Buch kaufen: https://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost/titel/2546-wie-ich-meine-uni-verlor.html

(Hinweis: Die Academia Tancredi erhält keine Provision, falls Du dieses Buch kaufst.)

 

 

Kriminell? Versuch einer Umschreibung "extremistischer Kunst" in Deutschland

   Versuch einer Umschreibung des Begriffs „Extremismus“ für den Bereich Kunst:   These 1 : „Extremistische Kunst“ umfasst künstlerische Pos...